Preisausschreiben

Was ist ein Preisausschreiben?

Das Preisausschreiben ist wie Quiz, Tombola oder Lotterie eine Form des Gewinnspiels. Damit versteht man unter einem Preisausschreiben also ein Spielangebot, bei dem ein Preis (Gewinn) für eine offene Zahl Teilnehmender ausgeschrieben wird.

Das vom Veranstalter abgegebene Gewinnversprechen ist in Deutschland einklagbar und im Bürgerlichen Gesetzbuch (BGB) unter Paragraph 661a geregelt. Teilnehmer eines Gewinnspiels werden durch die jeweils ausgeschriebenen, meist attraktiven Preise zu einer Teilnahme ermuntert. Aber auch für die Veranstalter sind die Gewinnspiele ein viel versprechendes Geschäftswerkzeug.

Wirtschaftsunternehmen nutzen Gewinnspiele gern und häufig, um Werbung zu betreiben oder die Adressdaten (Leads) potentieller Kunden zu sammeln und auszuwerten. Die Aussicht auf Gewinn dürfte das Risiko mutwillig fehlerhaft eingegebener Datensätze deutlich minimieren. Für den Veranstalter erübrigt sich damit die aufwändige Validierung vorhandener Daten. Durch die ausgeschriebenen Preise lassen sich zudem bewusst besonders interessante Zielgruppen und Käuferschichten ansprechen.

Für das deutsche Zivilrecht gilt das Preisausschreiben als eine Auslobung, das heißt: Als ein einseitiges Rechtsgeschäft. Laut Paragraph 657 BGB ist daran ein Auslobender beteiligt. Dieser setzt eine Belohnung für denjenigen aus, der per eigener Handlung einen beschriebenen Erfolg erzielt. Das kann auch das bloße Absenden einer Postkarte oder die Beantwortung einer Preisfrage sein.

Der Kommunikationskanal ist dabei nicht per se definiert und wird vom Veranstalter vorgegeben. Neben dem postalischen Weg können auch elektronische Medien, wie E-Mail oder Webformular sowie Telefon genutzt werden. Zu unterscheiden ist hiervon jedoch das so genannte Call-in-Gewinnspiel. Bei diesem müssen die Teilnehmenden jeweils einen festgesetzten Betrag zahlen, um überhaupt die Chance auf die Teilnahme am Gewinnspiel zu haben. Hierbei genutzte Mehrwertnummern stellen sicher, dass der Veranstalter selbst an dem Gewinnspiel mitverdient. Beim regulären Preisausschreiben zahlen die Teilnehmer dagegen lediglich die Kosten für das jeweilige Kommunikationsmittel (Porto, üblicher Telefontarif).

Im Gegensatz zur üblichen Auslobung muss beim Preisausschreiben nicht der erste erfolgreiche Teilnehmer gewinnen. Das Preisausschreiben gilt daher als Sonderform der Auslobung und erlaubt mehreren Parteien innerhalb einer gesetzten Frist (Einsendeschluss) tätig zu werden. In der Regel gibt es damit auch mehrere potentielle Gewinner. Über den endgültigen Sieger entscheidet der Auslobende nach festgesetzten Kriterien oder per Los.