Suchtgefahr Gewinnspiel

Suchtgefahr durch Gewinnspiel Teilnahme?

Fühlen Sie sich vielleicht durch folgendes Beispiel angesprochen?

Frau L. hat ein spezielles Hobby: Sie liebt es, an Gewinnspielen teilzunehmen. Zunächst fing alles ganz harmlos an. Sie beteiligte sich an dem einen oder anderen Preisausschreiben, das sie in Zeitschriften fand. Dann meldete sie sich auch über einen Telefon-Mehrwertdienst hin und wieder bei ihrem lokalen Radiosender, der mit interessanten Preisrätseln warb. Und sie hatte dort sogar Glück, sie gewann eine Reise an die Nordsee. Das war der Auslöser für ihr inzwischen exzessives Interesse an Gewinnspielen und Preisausschreiben. Sie kauft alle Zeitschriften, in denen Firmen mehr oder weniger lukrative Gewinne versprechen, schreibt Hunderte an Postkarten mit den Lösungswörtern an die angegebenen Adressen, in der Hoffnung, hochwertige Produkte zu gewinnen. Sie geht sogar ins Internet und beteiligt sich dort an zahlreichen Gewinnspielen. Ihre Gedanken kreisen mittlerweile ständig um den Wunsch, irgend etwas zu gewinnen. Natürlich spielt sie auch regelmäßig Lotto. Kann man hier von einer Suchtgefahr durch Gewinnspiel Teilnahme sprechen?

Wir kennen neben der Drogen-, Alkohol- oder Medikamentensucht eine Vielzahl von Abhängigkeiten, die in das Krankheitsbild der Suchterkrankungen einzuordnen sind. Die Spielsucht gehört inzwischen auch zu dieser Kategorie. Sie denken hier wahrscheinlich an Menschen, die in Spielkasinos, an Spielautomaten oder in Wettbüros ihr gesamtes Vermögen verspielen, immer in der pathologischen Hoffnung, reich werden zu können. Aber kann Suchtgefahr auch durch Gewinnspiel Teilnahme drohen?

Wie kann man nun Gewinnspiele definieren? Firmen bieten z. B. Spiele, Preisausschreiben, Rätsel, Tombolas an, bei dem Preise ausgelost werden. Die Motive dieser Unternehmen beruhen natürlich nicht auf Menschenfreundlichkeit, sondern sie treibt reines Geschäftsinteresse. Sie wollen für ihre Produkte werben. Und wenn Sie angebissen haben und an dem Gewinnspiel teilnehmen, freuen sich die Unternehmen über die freiwillige Preisgabe Ihrer Daten. Wundern Sie sich dann noch, warum Sie mehrmals täglich telefonisch von Firmen belästigt werden? Ob die angepriesenen Gewinne tatsächlich ausgeschüttet werden, kann meist nicht nachgeprüft werden. Aber Sie geben die Hoffnung nicht auf und versuchen es immer und immer wieder. Vielleicht haben Sie ja doch mal Glück und gewinnen das Auto, das Sie schon immer haben wollten. Spüren Sie die Suchtgefahr durch Gewinnspiel Teilnahme?

In allen Medien werben Firmen inzwischen mit Gewinnspielen, sei es durch Druckerzeugnisse, im Radio, im Fernsehen, im Internet oder durch das Versenden von SMS auf Ihrem Handy. Besonders tückisch sind die angepriesenen Call-in-Gewinnspiele, die mehrere Fernsehsender hauptsächlich nachts ausstrahlen. Über teure Mehrwertdienste werden Sie in der Leitung gehalten, in der Hoffnung, Sie könnten der glückliche Gewinner eines Geldpreises werden. Aber die Gewinnchancen sind verschwindend gering. Den Gewinn stecken hauptsächlich die Fernsehsender und die beteiligten Sponsoren ein. Besonders gefährlich ist die Teilnahme an Gewinnspielen, die Ihnen über SMS angeboten werden. Sie möchten natürlich gewinnen und so tippen Sie die erforderliche Nummer mehrfach ein und wundern sich dann über die hohe Handyrechnung. Aber gewonnen haben Sie wahrscheinlich nichts.

Selbstverständlich gibt es auch viele seriöse kostenlose Gewinnspiele, und Sie können tatsächlich gewinnen. Aber Sie sollten vorsichtig sein und nicht auf jeden Anbieter hereinfallen. Informieren Sie sich im Internet oder bei der Verbraucherzentrale über mögliche „schwarze Schafe“. Und vor allem achten Sie auf die Suchtgefahr durch Gewinnspiel Teilnahme. Frau L. in unserem Beispiel war tatsächlich bereits süchtig nach Gewinnspielen.